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| Phillip Boa & The Voodooclub, 04.11.2022, Hamburg Markthalle |
Zwei Abende in Folge spielt Phillip Boa, das Enfant terrible der einst so bedeutungsvollen deutschen Indieszene, in einem der Headquarter des Voodooclubs, in der Hamburger Markthalle. Damit trotzt er gewohnt stoisch auch der traurigen Absagenflut etlicher Bands aufgrund rückläufiger Vorverkaufszahlen. Auf seine treue Fanbase aber kann sich der gebürtige Dortmunder schon länger wieder verlassen, selbst ohne ein neues Album. Sämtliche Konzerte der aktuellen schlicht betitelten Best of Shows sind gut besucht, genau jenes Programm also, das Boa seiner euphorischen Anhängerschaft auch liefert; vom frühen noch ungestüm rumpelnden Diana über die unvermeidlichen Szenehits Fine Art In Silver oder This Is Michael bis hin zu den atmosphärischeren Tracks der zuletzt veröffentlichten Platte Earthly Powers. Viele der aktuelleren Songs haben sich dabei längst in den Kreis der Setlist gespielt. Und doch ist es ein Album aus der Vergangenheit, das auf dieser Tour wieder verstärkt in den Vordergrund rückt, das 1991 veröffentlichte Helios. Über die Jahre hat sich diese Platte konstant als Opus Magnum des nicht gerade bedeutungsarmen Voodooclubs-Kataloges bewährt. Das zerberstende Sirens From Hell darf sogar als neuer Schlussakkord ran, noch nach dem lange gesetzten Finale Kill Your Ideals. In voller Länge gibt es Helios noch zum Abschluss der Tour zu hören, dann im Rahmen des Lieblingsplatte-Festivals in Düsseldorf.
Setlist: Fine Art In Silver - Loyalty - Albert Is A Headbanger - Rome In The Rain - Standing Blinded On The Rooftops - Puppets On A Strang - Life After Being A Zombie - The Wrong Generation - Get Terminated - Drown My Heart In Moonshine - Atlantic Claire - Pretty Bay - The Undersea World Of Jacques Cousteau And His Friends - Cruising - Til The Day We Are Both Forgotten - Pfirsicheisen - A Crown For The Wonderboy - Annie Flies The Love Bomber - Diana - This Is Michael - And Then She Kissed Her - Container Love - Kill Your Ideals - Sirens From Hell
Rauschen Review 203