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| INTERPOL: A Fine Mess E.P. (2019), Matador Records |
Näherten sich Interpol zuletzt ("Marauder") der musikalischen Form vergangener Großtaten wieder an, gelingt ihnen mit der E.P. "A Fine Mess" nun auf ganz überraschende Art die zumindest atmosphärisch eindrucksvollste Verbeugung vor dem eigenen Frühwerk um die ersten drei Studioalben seit etlichen Jahren. Mit den 5 aktuellen Songs (Überbleibseln aus den letzten Album-Sessions) scheint all das wieder da, was die New Yorker Band auf lange Zeit so einzigartig machte und was zuletzt immer häufiger unter einem kakophonischen Klangteppich verschwand. Plötzlich klingen die Gitarren wieder geschärft ("Real Life") und Paul Banks reduziert aber treffsicherer Gesang stürzt sich mitsamt Refrain in tiefste Melancholie ("Thrones") oder löst sich in himmlischen Weiten auf ("The Weekend"). Mit den ersten Alben gelang Interpol das Kunststück, ihre hymnisch-düsteren Melodien in elegante Melancholie zu verwandeln. "A Fine Mess" führt die Geschichte um eine der spannendsten Bands der vergangenen Jahre nach längerer Suche vielversprechend weiter.
Rauschen Review 104

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