Mehr als einen Hauch rhytmischen Eigensinns hinterließen Tu Fawning aus Portland / Oregon in der Musiklandschaft vor einigen Jahren. Ihre zwei Alben "Hearts On Hold" und "A Monument" waren trunkenes Mahnmal und folkloristische Intensität gleichermaßen. Außerhalb eines erlesenen Publikums fanden sie hingegen wenig Beachtung. Nach deren Trennung 2012 veröffentlicht ihre Stimme und Mitbegründerin Corrina Repp mit "The Pattern Of Electricity" nun ein erstklassiges Solo-Album, das weniger auf die verdrehten, percussiven Momente baut, dafür sehr viel feingliedriger, ruhiger, beinahe sensibel klingt. Was bleibt sind die herrlich verschrobenen Melodien, der musikalischen Schieflage oftmals von der Kante gesprungen, mal graziös versteckt, mal vordergründig betörend. Und Corrina Repp singt und haucht und beschwört noch immer wie von einem schaukelnden Geisterschiff entsprungen, etwa im Opener "The Beast Lives In The Same Place". "I bet you now, seems like you wanted to be found again alone", singt sie und ganz gleich wie die Geschichte auch endet; für den Moment mag man Corrina Repp nicht von der Seite weichen. Mit "The Pattern Of Electricity" ist ihr ein intimes, sanft ekstatisches Album gelungen.
Rauschen Review 14
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