Seit Jahren befinden sich die alten Glasgower Helden um das kongeniale Duo Kerr/Burchill wieder in der Spur. Spätestens seit der Veröffentlichung des Albums "Black And White
050505" in 2005 klingen die Simple Minds wieder kraftvoller und zeitgemäßer, pflegen zudem mit großem Aufwand ihren bemerkenswerten Back-Katalog wie jüngst die Wiederveröffentlichung der Wave-Großtat "New Golddream (81,82.83.84)". Vor allem aber besticht die Band mit eindrucksvollen Live-Konzerten, war 2012 ausschließlich mit ihren 5 ersten Alben auf Tour und spielt seither nahezu ununterbrochen mit verschiedensten Programmen. Dass ihre Songs auch in karger Instrumentierung funktionieren zeigt nun die Aufnahme zum neuen Album "Acoustic". Im Sommer dieses Jahres stellten die Simple Minds ein Set zusammen, das den Original-Versionen in nichts nachsteht, so wie der Opener "The American" beweist, der, immerhin aus einer ihrer innovativsten Schaffensphasen, auch im rein akustischen Gewand nichs von seiner spitzen Dringlichkeit verliert. Während das leichtfüßige "Glittering Prize" hier ein wenig behäbig dahintrabt, können andere Favoriten wie "Alive And Kicking" oder "Waterfront" den hinlänglich bekannten Versionen ganz neue Nuancen hinzufügen, mit der Coverversion des Richard Hawley-Klassikers "Long Black Train" zeigt sich Jim Kerr zudem von ganz überraschender Crooner-Seite. Das schönste Lied des Albums aber stellt die Band dann doch mit einem ihrer eigenen Songs, DEM Song aus ihrem Repertoire, "Someone, Somewhere In Summertime". Mit neuer Intro-Melodie und federnder Atmosphäre ist es der Höhepunkt einer durchweg gelungenen akustischen Reise.
Rauschen Review 47
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