Sonntag, 26. Februar 2017

CHRISTIAN KJELLVANDER / Hamburg, Hafenklang


Christian Kjellvander ist einer der herausragenden Singer-/Songwriter seiner Zeit. Seine Songs sind von so eindringlich-eigenwilliger Schönheit, das sie scheinbar mühelos die Grenzen zum Meisterhaften seines Genres einreißen können. Mit seinem tiefen, immer ein wenig schwelgenden Bariton und dem originell-ungezügelten Gitarrenspiel, steht der gebürtige Schwede seit mittlerweile 2 Dekaden für die Sperrspitze des alt. Country-Sounds. Und auch ist Kjellvander meilenweit vom einheitlichen Radiopop etlicher Sangeskollegen entfernt. Der Qualitätsunterschied gegenüber reichlich bekannteren Folkrockgrößen ist mitunter frappierend. Vielleicht ist genau das auch der Grund, warum nur eine überschaubare Anzahl an Zuhörern den Weg ins Hamburger Hafenklang gefunden hat. Denn neben all der entrückten Grazie klingen seine Songs immer auch ein wenig unangepasst so wie seine Stimme nicht nur betörende Melancholie sondern auch jene Kapriziösität versprüht, die seit jeher im Widespruch zum Massengeschmack stehen (muss). Christian Kjellvander selbst scheint seinen Status so gelassen wie gleichgültig hinzunehmen. In beinahe stoischer Besinnlichkeit vertieft er sich in seine Songs, die an diesem Abend fast ausschließlich aus seinem aktuellen Album "A Village: Natural Light" bestehen, und bedankt sich anschließend manierlich bei seinen Zuhörern. Ein in vielerlei Hinsicht denkwürdiger Auftritt.

Setlist: Shallow Sea - Midsummer - Dark Ain´t That Dark - Oh Night - Riders In The Rain - The Zenith Sunset - Gallow - Misanthrophe River - Staghorn Sumac - The Trip - Bad Blood - Good Child - Always With The Horses - The Valley - The Mariner - Two Souls
Rauschen Review 53

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