Mittwoch, 5. Juni 2019

SX / Arche (2012)

SX: Arche (2012), Clay
 
Beeindruckendes und atmosphärisch elektrisierendes Debüt der anfänglich noch als Trio agierenden Band aus dem belgischen Kortrijk. Der pulsierenden Vorabsingle "Black Video" lassen sie 2012 mit "Arche" ein Album folgen, das vor Spiellaune nur so überschäumt. Rasch wachsen SX mit der Mischung aus organisch-wuchtigen Percussions und feiner Elektronik zu einem überregionalen Geheimtipp, können mit exklusiven Live-Konzerten in ihrer Heimat und als Vorband der nationalen Indie-Helden dEUS auch europaweit überzeugen. Ein gehöriges Maß an 80er Jahre Attitüde in Songs wie "Gold" oder "Graffiti" und allen voran Stefanie Callebauts soulgefärbtes Timbre verleihen der Band jene Exotik, die sie bis heute auszeichnet, auch wenn sie ihren Sound in den Folgejahren deutlich entschlacken, hin zu mehr graziler Elektronik. Der soundgewaltigen Unbeschwertheit des Debüts hingegen setzen sie früh mit unterkühlt-stilvoller Ausrichtung in ihren Videos ein stimmiges Gegengewicht, so im futuristisch anmutenden "The Future". "We travel close to the horizon tonight" singt Callebaut in jenem Song, in dem sich die Band schlußendlich im flimmernden Lichtstakkato in ihre Einzelteile auflöst und düster prophezeit, "we have no vision for the future". Daraus hat sich eine der aufregendsten Bandkarrieren des letzten Jahrzehnts ergeben. 
Rauschen Review 106

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