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| JUSTIN SULLIVAN: Surrounded (2021), Attack Attack |
Mit New Model Army hat der britische Sänger Justin Sullivan längst Geschichte geschrieben. Die 1980 in Bradford gegründete Kultband gilt als eine der wichtigsten der Achtziger Jahre und ist bis heute kämpferisch und scharfsinnig geblieben. Umso überraschender fällt nun sein Soloalbum "Surrounded" aus, das einen ruhigen, wundervoll-erzählerischen Spannungsbogen verfolgt. Aktuellen Geschehnissen entzieht sich der ansonsten so politisch engagierte Sänger weitestgehend und erzählt von Reisen und Erinnerungen, die er über Jahre in Notizbüchern festhielt. Während der Corona-Zwangspause vertonte er viele dieser Texte, rein akustisch, auch wenn ihn der Gedanke an ein Singer-Songwriter-Album schnell langweilte. So gesellen sich ein paar dezent gestreute Streicher-Instrumente zu den sehr feinfühligen Songs; Vibrafon, Violine, Harfe, die dem Album viel Atmsophäre verleihen, etwa in der Erzählung über den Polarforscher"Amundsen" oder im zarten "Clean Horizon". Musikalisch bewegt sich Sullivan mitunter weit von seiner Stammband weg. Und doch bleibt die Erkennbarkeit mehr als deutlich, vor allem in Intensität und
der ausdrucksvoll-akzentuierten Stimme, auch wenn diese diesmal intimer und leiser erzählt.
Rauschen Review 149
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