SUZANNE VEGA: ein Portrait___
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| SUZANNE VEGA: mit feingeistiger Note |
All die Songs von Suzanne Vega scheinen mit feiner Note gewebt aber weder sind sie fragil noch gezwungen zurückhaltend, so wenig wie die Sängerin selbst, wenn sie in ihrem ersten Hit "Marlene on the wall" über die grazienhafte Schauspielerin Marlene Dietrich singt, die ihre Liebhaber gleich reihenweise um den Verstand brachte und dies voller Selbstverständnis tat. Vermutlich, so die Sängerin Jahre später, hätte sie sich bei ihren eigenen Liebhabern für solch ein Verhalten eher entschuldigt aber es schwingt in ihrem Song auch Bewunderung für die Freizügigkeit Dietrichs mit, wenn sie singt "...the only soldier now is me, i´m fighting things i cannot see, i think it´s called my destiny, that i am changing".
Dieser Song war nicht nur ein inhaltliches Statement sondern im Jahr 1985 auch ein musikalisches, ein Gegenentwurf zum immer größer werdenden Popsound mit zunehmend üppigen Albumproduktionen. Beinahe nuanciert sang die damals 26jährige dagegen mit einer vornehm-herben New Yorker Attitüde, die Stadt, die ihr als gebürtige Kalifornierin kreativen Halt gab und sie in ihrer künstlerischen Haltung auch zu ihrem Vorbild Lou Reed führte, den sie bis zu dessem Tod 2013 eng verbunden blieb. Auch andere Vorbilder klingen in ihren Songs mit, Leonard Cohen oder Paul Simon zum Beispiel. Auf über 10 Alben hat es Suzanne Vega mittlerweile gebracht und sich dabei einen ganz eigenen Stil erschaffen. Aus ihrem folkigen Verständnis führt sie dieser auch zu dezenten Experimenten, zu Jazz oder Rock, was ihr besonders auf den beiden Alben "99,9" (1992) und "Nine Objects Of Desire" (1996) gelungen ist. Ihrer feinsinnigen Atmosphäre hat sie im Laufe der Jahre immer mal wieder Nuancen hinzugefügt ohne jene reserviert-zarte Intimität zu opprimieren, die ihr auch in der Dancefloor-Variante des Songs "Tom´s Diner" durch das britische DJ-Projekt DNA erhalten blieb und sie 1990 ganz ungeahnt zu ihrem größten Erfolg führte.
Rauschen Story 16

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