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| WHISPERING SONS: Several Others (2021), PIAS |
Für faszinierende Verwirrung sorgt seit längerem die belgische Band Whispering Songs. Die nach außen nahezu unscheinbar und zurückhaltend wirkende Alternative-Formation, insistiert mit einem ausgedörrten, intensiv-treibenden Sound, der umso wirkungsvoller erscheint, da er mit aller Vehemenz wie aus dem Nichts kommt. Auch Sängerin Fenne Kuppens eindringlich, grollend tiefer Gesang überrascht mit jedem Song aufs neue. Mit Wucht peitscht sie die Worte aus sich heraus und ist dem rhythmuslastigen Soundgerüst so ein zusätzliches Instrument. Denn der Bandfünfer gleicht auf dem Album "Several Others" mehr noch als auf dem Albumdebüt von 2018 einem hastigen, unruhigen Großstadttreiben, das sich nachts irgendwo zwischen verlassener Straßenszenerie und überfülltem Club abspielen mag. Trotz verschwenderischem Hang zum düsteren Ausdruck, erliegen Whispering Sons aber keiner larmoyanten Goth-Schwelgerei. Ihr Sound entnimmt, wie im aufgeladenen "Heat", seine Anleihen deutlich dem Post-Punk und ist ein fiebrig-temporeicher Rausch. Stilistisch stehen der Band noch alle Möglichkeiten und Türen offen. Sie tun gut daran diese weiter zu öffnen oder gleich einzutreten.
Rauschen Review 151

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