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| MADRUGADA: Chimes At Midnight (2022), Warner |
Mit der Dunkelheit kennen sich Madrugada noch immer aus. Chimes At Midnight, ihr erstes Bandalbum nach fast 14 Jahren Pause, durchzieht der selbe präzis melancholische Grundton, der auch schon ihr bisheriges Werk ausmacht. Nach stilbildenden ersten Alben wurden die Norweger um Sänger Sivert Hoyem zwar zunehmend rockiger, auch als Ausdruck permanenter Tourneen, ihr Gespür für dämmrige Stimmungsbilder aber blieb. Nach dem schlicht Madrugada betitelten fünften Album aber sollte auf tragische Weise alles vorbei sein. Der Tod ihres Gitarristen Robert Buras führte zur Auflösung der Band und Hoyem machte Solo weiter, stilistisch zunehmend breiter aufgestellt. Daran knüpft die wieder vereinte Band nach einer bereits erfolgreich gespielten Reunion-Tournee nun an. Noch immer zeichnen Madrugada dunkel-verhangene Impressionen, besonders dann, wenn sie Tempo aus den Songs nehmen, so wie im berauschenden The World Could Be Falling Down. "And i will ask you just this once and not again, the sweetness hides inside the pain", singt Hoyem und kaum eine zweite Band schafft den Spagat zwischen Ekstase und filigraner Eleganz so überzeugend wie Madrugada.
Rauschen Review 168

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