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| THE VEILS: The Runaway Found (2004), Rough Trade |
"Your Knives are sharp, when you put them in my heart" singt Finn Andrews, die Melodie dazu im Eröffnungsstück The Wild Son ist gezeichnet mit scharfer Klinge und großzügiger Melancholie. 2004 erscheint The Runaway Found, ein Album, das treffsicher in den Puls der Zeit passt. The Strokes haben wenige Jahre zuvor den Rock´n Roll nochmals eine letzte Ehrenrunde beschert und in England setzen Bands wie Bloc Party oder Franz Ferdinand noch einen drauf, richten den zwei Dekaden zurückliegenden Post-Punk geschmackssicher neu an. Auch The Veils springen mit ihrem Debüt in diese Kerbe, so richtig dazu aber gehören sie nicht. Schon ihre Herkunft Neuseeland gibt ihnen eine ganz andere Aura, auch wenn die Band zur Gründung lange in London ansässig ist. Ihre aphoristisch pointierten Songs aber gestalten sie sehr viel freigiebiger, auch offener als artverwandte Bands der Stunde. Fällt das euphorische Guiding Light noch deutlich britischer aus, ist More Heat Than Light straigter Rock, The Wild Son dagegen schon Folk. Mal steht Suede-Frontmann Brett Anderson Pate, dann wieder Springsteen. Dabei brauchen die eigenen Songs lediglich die Stimme Andrews`, dessen verkatert-rauen Ausdruck, auch wenn er im abschließenden The Nowhere Man noch unschlüssig rätseln mag; "i wonder how many signs you´ll find tonight". Da dürften einige zusammengekommen sein im Laufe der Jahre.
Rauschen Review 189

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