Donnerstag, 24. November 2016

CHRISTIAN KJELLVANDER / A Village: Natural Light

Trabend-schwelgende Melodien sind seit jeher die Stärke von Christian Kjellvander. Und niemand versteckt diese so schön hinter diesen ungeschliffen wirkenden Melodien wie eben jener in Schweden geborene Sänger, der seine Kindheit in Houston, Texas verbrachte, schon früh mit Country und seinem alternativen Genre in Berührung kam. Die Ausrichtung seiner Musik stand bereits fest, als er mit 16 Jahren nach Schweden zurückkehrte. Sein 2002 veröffentlichtes Debüt "Songs From A Two-Room Chapel" war ein frühes Ausrufezeichen, seither verfeinert er mit jedem neuen Album Melodien und Stimmung. Sein neuester Output "A Village: Natural Light" ist ganz nahe dran am Meisterwerk. Und passend zu seiner schwebenden Musik singt Kjellvander mit nuschelnd-grummelnder Stimme von brüsken Sehnsüchten, Abschieden und schier endlosen Weiten, so wie in "Riders In The Rain", ein Kleinod an Melodie. Spröde wirken die Songs im ersten Anlauf, sache zurückhaltend. Und doch wirkt das Album in seiner Gänze geschlossener als die schon grandiosen Vorgängeralben "The Pitcher" (2013) und "The Rough And Rynge" (2010). Nach und nach schälen sich die Melodien aus der fragilen Instrumentierung heraus; in "Misanthrope River" etwas fällt einem der Refrain ganz unverhofft in den Schoß, ehe sich der Song mit verrenkter Gitarre Augenblicke später wieder schließt. Nur ganz zum Schluß, in "Gallows", trägt Christian Kjellvander alle Gelassenheit nach Außen und hinterlässt damit eines der schönsten und empfindsamsten Alben des Jahres. 
Rauschen Review 48

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