Montag, 25. Februar 2019

SIMPLE MINDS / New Golddream (81,82,83,84) (1982)

SIMPLE MINDS: New Golddream (1982), Virgin
 
Eine der Heldentaten der schottischen Band um Jim Kerr und Charlie Burchill. Mit "New Golddream (81,82,83,84) frönten die Simple Minds dem New Wave und landeten in den britischen Charts ihr erstes Hitalbum. Auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung gilt dieses Album als Meilenstein in der wechselhaften Bandkarriere. Im Erscheinungsjahr 1982 standen indes vor allem der britischen Popwelt einige Umbrüche bevor. Bands der ersten Punkstunde waren entweder längst verschwunden oder experimentierten mit neuen Klängen. The Clash ("Rock The Cashbah") und The Jam ("A Town Called Malice") hatten veritable Hits in den Charts und läuteten gleichzeitig auch ihr Ende ein. Mit Gruppen wie ABC oder Heaven 17 stand schon eine ganz neue Generation in den Startlöchern, die mit Punkrock nicht mehr viel gemeinsam hatte, auch wenn die lyrischen Botschaften mitunter scharf blieben. Aber viele Hits der Insel aus dem Jahr 1982 waren freimütig verspielter, sehr viel poppiger. Die düsteren und ruppigen Zeiten waren vorerst vorbei. Auch die Simple Minds öffneten in dem Jahr ihren Sound gewaltig. Nach vier kantigen Alben zwischen 1979 und 1981 klang die Formation aus Glasgow nun melodischer, auch sanfter. Die Intensität hingegen sollte die gleiche bleiben. Die mitunter fast romantisch angehauchten Songs umgab eine geheimnisvoll-melancholische Aura. Inspiriert wurde die Band für das Album dabei jedoch weniger von der Musik, die sie zu der Zeit umgab als vielmehr vom Kino und einflussreichen Regisseuren wie Werner Herzog. Vielleicht auch deshalb klingt das Album über weite Strecken atmosphärischer, so wie das berührende "Big Sleep". "So where did you go? Where do you go in the big sleep. Going out in the deep sleep, is where you´re wandering now" sang Kerr in dem Song, der bis heute einer der Livefavoriten der Band geblieben ist. In dem Stil und der Klasse hatten die Simple Minds etliche Garanten auf dem Album, "Glittering Prize", "Hunter And The Hunted" und natürlich "Someone, Somewhere In Summertime", bis heute einer der schönsten Songs seiner Zeit. Für Kerr und Co. bedeutete das Album nach etlichen Jahren als Indiekultband auch der langsame aber unaufhaltsame Aufstieg zur echten Popgröße. Nur ein Jahr später vollzogen sie mit dem wieder deutlich forscheren Album "Sparkle In The Rain" den nächsten Schritt. Von dort war es nur noch ein Atemzug bis zum Hit "Don´t You" und dem Auftritt bei "Live Aid" entfernt. 
Rauschen Review 101

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