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| MARILIES JAGSCH: From Ice To Water To Nothing (2010), Asinella |
Viel zu lange hat man keine neue Musik von der in Linz geborenen Singer/Songwriterin Marilies Jagsch gehört. Mit ihren zwei als Band veröffentlichten Alben war sie für kurze Zeit Blickpunkt in der österreichischen Indieszene und erzeugte vor allem mit dem Zweitwerk "From Ice To Water To Nothing" geheimnisvoll-melancholische Stimmungen. 2010 auf dem Asinella-Label von Kollegin Clara Luzia veröffentlicht, mit
der sie eine ganz ähnlich dezente Intensität verbindet, taumelten ihre Songs graduell zwischen berückend und bedrückend, was vor allem getragenere Momente, wie dem schwelgenden Titelsong, Ausdruck verlieh. Dann wirkte Marilies Jagsch wie eine sanftmütige P.J. Harvey,
die aber auch ungestüm ausbrechen konnte, in "Absymal" zum Beispiel, das auch der Band mehr Platz einräumte und sich entschlossen aufbäumt, denn "From Ice To Water To Nothing" ist auch genau das, ein richtiges Bandalbum. Das Debüt zwei Jahre zuvor klang noch sehr viel verhaltener, das Gespür für tiefgründige Melodien aber war auch da schon vorhanden. Umso bedauerlicher, dass Marilies Jagsch an diese vielversprechende Entwicklung bislang nicht anknüpfen konnte oder vielleicht auch gar nicht wollte. In einem Interview zur Albumveröffentlichung antwortete sie schon damals auf die Frage nach den weiteren Zielen, dass sie ihr Leben einfach auf sich zukommen lassen wolle. Warum auch nicht?!
Rauschen Review 135

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