![]() | |
| SUEDE: Autofiction (2022), BMG |
Würde es nicht so abgedroschen klingen, könnte man sagen, dass Autofiction die beste Platte von Suede seit ihrem Comeback 2013 ist. Und das ist schon eine Ansage, denn die Band um Charismatiker Brett Anderson hat stets souverän geliefert. Viel eher trifft es ohnehin die Beschreibung, dass die neuen Songs der Londoner die überraschendsten seit langem sind. Denn ungewohnt klar und direkt klingen Suede neuerdings, auf ihrer selbstformulierten Punk-Platte, was auch immer das nun zu bedeuten hat. Vor allem Anderson aber nutzt diesen angriffslustigen Überraschungsmoment und gefällt in der Rolle, die auch an seine impulsiven Liveauftritte erinnert. "Nothing is as bad as the time we kill" singt er, einer der besten Performer, den England in den zurückliegenden Dekaden hervorgebracht hat, in 15 Again. Und noch immer kauft man ihm jede Zeile davon ab. Vielleicht ist diese Unverwechselbarkeit und Rigorosität genau das, was sie als Punk verstehen wollen. Dann hat dieser Begriff nur selten besser zu einer aktuellen Platte gepasst als zu dieser.
Rauschen Review 196

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen