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| THE HOUSE OF LOVE: A State Of Grace (2022), Cherry Red |
Was für ein brillianter Song Shine On noch immer ist. Wer auch nur ansatzweise etwas von guter Alternative-Musik verstehen wollte, kam 1990 daran nicht vorbei. Bereits zwei Jahre zuvor veröffentlichten The House Of Love diese Nummer auf dem legendären Creation Label, Alan
Mc Gee´s unausschöpflicher Schatztruhe, aus der einst Bands wie Felt, My
Bloody Valentine oder Jesus And Mary Chain entstiegen. Zum Hit
aber geriet der Song erst als Neuaufnahme für das damals zweite Studioalbum. Zwar hatte die Band um Sänger Guy Chadwick noch weitere Singles ähnlicher Qualität am Start, Christine etwa oder auch You Don´t Understand. Mit dem Aufkommen der Britpop-Bewegung ab 1992 aber verlor sich ihre Spur schon wieder. Ein Schicksal, das sie mit etlichen herausragenden Bands der zuvor agierenden Madchester Szene teilten, zum Beispiel den Inspiral Carpets, für die Noel Gallager zuvor sogar noch als Roadie arbeitete. Ein Song der Größe von Shine On sucht man auf dem neuen Album von The House Of love natürlich vergeblich, denn mit dem Frühwerk seiner Band verbindet Guy Chadwick heute nur noch der Name. Die Band selbst scheint mittlerweile eine ganz andere. Anders lässt sich kaum erklären, dass A State Of Grace wie ein erdiges, fast bluesig anmutendes Alterswerk daherkommt. Ob sich damit die alten Fans überzeugen lassen?
Rauschen Review 197

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